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Der Heimat-Schützenverein Hülschotten e.V. wurde im Jahre 1929 gegründet. Damals hatten “zwei frisch gewagte junge Männer”, namentlich Willi Heseler und Josef Selter, zur einer Versammlung eingeladen, die sich dann als Gründungsversammlung des Schützenvereins entpuppte. Das Interesse im Dorf Hülschotten war groß. Doch das erste Schützenfest musste auf sich warten, denn bekanntlich hatte 1929 und 1930 die Weltwirtschaftskrise die Weimarer Republik und die Welt fest im Griff. Erst 1931 konnte das erste Schützenfest gefeiert werden, auch wenn der Rahmen sehr bescheiden war.
Es war ein nasskalter Septembertag. Der erste Vogel – und dies sollte lange so bleiben – wurde mit Steinen abgeworfen. Nachdem man mit Robert Baier den ersten König gefunden hatte wurde in der Gastwirtschaft von Johann Peter Schulte weitergefeiert. Ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich der Zuspruch in der Dorfbevölkerung immer weiter und das Fest wurde mit jedem Jahr größer gefeiert. 1939 wurde das letzte Schützenfest für viele Jahre gefeiert, denn das deutsche Reich, das nunmehr eine Diktatur geworden ist, entfachte einen noch blutigeren, noch brutaleren Krieg als es 1914 der Fall war. Der zweite Weltkrieg tobte und forderte rund 65 Millionen Menschenleben, darunter auch die Juden Europas, die dem Genozid zum Opfer fielen.

Freilich war es in dieser Zeit und kurz danach nicht möglich, ein freudiges Fest zu feiern. Erst 1947 kam es wieder zu einem “Volksfest”, der Begriff “Schützenfest” durfte auf Erlass der Besatzermächte nicht genutzt werden. Als 1950 die Bundesrepublik Deutschland als nun wehrfähige Demokratie bereits ihr einjähriges Bestehen feiern konnte, durfte man auch wieder ein “Schützenfest” feiern, nur vier Jahre später war schon das silberne Jubiläum des Heimat-Schützenvereins Hülschotten und wurde gebührend begangen.
Seit den mittleren 1930er feierte man in einem Tuchzelt, das zumeist auf dem “Sangen Hof” aufgebaut wurde. Doch 1960 stelle man sich die Frage, ob man ein neues, größeres Zelt anschafft oder eine feste Schützenhalle baut. Man entschied sich für eine Halle. Aus einer ehemaligen RAD-Baracke (Reichsarbeitsdienst) aus Plettenberg wurde die Schützenhalle Hülschotten, die im Laufe der Jahre von der Holzbauweise in Massivbauweise ausgebessert und laufend angebaut wurde. So kamen 1978 der Bühnenanbau samt Eingangsbereich und 1995 der Speisesaal mit Bierkeller und neuer Toilettenanlage hinzu. Im Jahre 2022 soll auch ein weiterer Anbau hinter der Bühne realisiert werden. Aber auch in der Schützenhalle hatte sich einiges getan: Der Holzboden wurde öfters erneuert, eine völlig neue Theke mit offenem Bereich wurde eingebaut und eine große Küche stellte man fertig. Damit dient die Halle nicht nur den heimischen Vereinen, auch der Dorfbevölkerung und vielen auswärtigen Gästen als beliebtes Mietobjekt für kleine und große Feiern zur Verfügung.

Aber auch außerhalb der Hallengeschichte passierte viel historisches im Heimat-Schützenverein. 1964 wurde das Opfermahnmal an der Kapelle eingeweiht, es soll eine stete Mahnung an die nachfolgenden Generationen sein, dass so etwas wie die beiden Weltkriege nie wieder geschehen dürfen. Gleichwohl erinnert es an die Opfer Hülschottens, die das Dorf zwischen 1914 – 1918 und 1939 – 1945 erlitten hatte.
Der Schützenverein unterhielt auch eine innige Freundschaft mit der belgischen Garnison in Attendorn und feierte Feste mit ihnen. Aus einem dieser Feste ist das heutige “Hülschotten Rustikal” entstanden, welches traditionell am ersten Sonntag im September gefeiert wird.

Aus den bescheidenen Anfängen des Vereins wurde etwas, was heute unzertrennlich mit dem Dorf verbunden ist. Veranstaltungen wie das Kinderschützenfest, das “richtige” Schützenfest und Rustikal beteiligt sich der Schützenverein auch am Weihnachtsmarkt und organisiert Vereinsfahrten. Viele junge Menschen, aber auch ältere engagieren sich in der Vereinsarbeit und formen so einen dynamischen Verein im Dorf, gleich wie der Sport- und Karnevalsverein.

Im Jahr 2029 wird der Schützenverein sein 100-jähriges Bestehen feiern und dabei auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken können, die durch Arbeit, Schweiß und teils auch Tränen und Ärger geprägt wird. Aber gleichsam auch durch Freude und Freundschaften und Engagement, das heute nicht mehr selbstverständlich ist.